Mittelalter Gugel aus Samt Mirella - Diverse Farben

Diese geknöpfte Samtgugel ist aus Baumwollsamt gefertigt und mit einem leichten Baumwollstoff gefüttert. Die Kapuze endet in einem langen Zipfel, auch Liripipe genannt, und ist um das Gesicht extra weit geschnitten, sodass sie nach Bedarf umgeschlagen oder tief ins Gesicht gezogen werden kann. Geschlossen wird die Gugel mit kleinen Kugelknöpfen, so ruiniert sich die Frau beim an- und ausziehen nicht die Frisur. Meist wurden aber nur ein oder zwei Knöpfe am Hals geschlossen, oder die Gugel wurde komplett offen getragen.

Wir liefern Fantasie - Ihr verteidigt Geschichte
Zeitlich gehört diese knöpfbare Kopfbedeckung in das Spätmittelalter und wurde in dieser Variante nur von Frauen getragen. Zahlreiche Darstellungen aus der Zeit belegen, dass diese Art von Gugel zur Alltagskleidung gehörte und häufig bei der Arbeit getragen wurden. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war das Tragen einer Kopfbedeckung für verheiratete Frauen obligatorisch. Von diesem Brauch leitet sich die Redewendung unter die Haube kommen ab. Zum Samtstoff lässt sich noch ergänzen, dass er im 14. Jahrhundert im Mittelmeerraum aufkam und überwiegend in Italien gewebt wurde. Die aufwändige Machart machte Samt zu einem exklusiven Gut.