Flegeljahre - Brennt das Feuer weiter?
In unserem Blogbeitrag Drachenhort - Wie alles begann | Teil 1, haben wir Euch erzählt, woher der erste Funke der Leidenschaft für Mittelalter & Fantasy stammt - der Grundmauer des Drachenhorts. Eine kleine Bibliothek sowie die Abenteuer von Frodo Beutlin und seinen Gefährten, haben das Feuer im damals 14-jährigen Dominik entfacht. Wobei? War es eher Weckruf von etwas, dass längst in ihm schlummerte?
Bereits vor Frodo schlichen sich Helden, Abenteuer und Fantasy in sein Leben. Damals bemerkte er noch nicht, dass HeroQuest, AD&D und Co., die Wegbereiter seiner Leidenschaft waren. Doch lest selbst.
Heroquest - Barbar, Zwerg, Alb oder Zauberer
Im Jahre 1989, vermutlich über Fernsehwerbung, erfuhr Dominik von einem neuen Fantasy-Brettspiel namens HeroQuest. Bis zu vier Mitspieler konnten eine von 4 Figuren spielen. Da war der Barbar. Die Stärkste aber auch die dümmste Figur, welche sich vor Zaubern in Acht nehmen musste. Der Zwerg, ebenfalls ein Krieger, konnte Fallen finden und entschärfen. Der Alb war ein kühner Abenteurer der etwas kämpfen konnte und zudem 3 Zaubersprüche beherrschte. Zu guter letzt war da der Zauberer. Er war im Kampfe schwach, beherrschte jedoch mächtige Zauber. Einer der Spieler war der Spielleiter. Herr über das zu Beginn noch leere Spielbrett. Die Abenteurer mussten das Spielbrett Stück für Stück aufdecken. Auf dem Weg gab es tolle Schätze zu finden, Fallen zu überwinden und böse Monster zu besiegen.
Zusammen mit Freunden und Familie wurde das Spiel rauf und runter gespielt. Es war wirklich toll, auch wenn es aus heutiger Sicht recht simpel wirken mag.
Advanced Dungeons & Dragons - Jetzt wirds nerdy
Bald darauf, es muss so im Jahre 1991 gewesen sein, wurde es so richtig "nerdig". Urs, Dominiks bester Freund und zusammen mit Daniel und Stefan, Teil einer 4-er Gruppe, rief die Jungs zusammen. Er habe sich Basisbücher eines Pen & Paper Rollenspiels namens AD&D gekauft. Klingt cool, dachten sich die 4 Freunde und setzten sich an einem Samstag Nachmittag bei Urs zuhause an einen grossen Holztisch. Der erste Charakter von Dominik war Ratek, ein mächtiger Barbar mit 18/94 Stärke. Jaja, die AD&D Veteranen unter den Lesern werden staunen. Der erste Wurf in der langen Geschichte des Pen & Paper Rollenspiels von Dominik, war 3x die volle Punktzahl.
Hier in wenigen Worten Pen & Paper Rollenspiele zu erklären, würde den Rahmen sprengen. Nur soviel. Elliott und seine Freunde spielen Pen & Paper Rollenspiele am Küchentisch im Film E.T. Und auch Mike Wheeler, Dustin Henderson und Lucas Sinclair aus der Netflixserie Stranger Things, widmen sich diesem Hobby. Lange vor den Jungs aus Stranger Things, spielte Dominik gefühlt jede freie Minute AD&D, DSA und weitere Pen & Paper Rollenspiele. Teilweise trafen sich die 4 Freunde während den Ferien und spielten fast 1 Woche am Stück. Hach, das waren Zeiten.
Vom Papier zum Computer - Eye of the Beholder
Neben Pen & Paper Rollenspielen widmete sich Dominik auch Fantasy-Computerspielen. Eines der ersten Rollenspiele das er spielte, war Eye of the Beholder auf dem Amiga. Das müsste so in den Jahren 1993-94 gewesen sein. Das Spiel basiert auf dem Rollenspiel Regelwerk von Dungeons & Dragons. Die Anzahl Stunden die Dominik mit Spielen verbrachte, wollen wir an dieser Stelle im Dunkeln belassen, es waren einige. Eye of the Beholder war ziemlich schwer und teilweise auch unfair. Erinnert sich jemand noch an die Spinnen, die den Spieler vergiften konnten? Grrrr!!
Die Belgariad-Saga von David Eddings
Gelesen hat Dominik schon immer gerne. Mit der Zeit entdeckte er auch hier sein Interesse an Fantasybüchern. Eines seiner Lieblingsbücher ist die Belgariad-Saga von David Eddings. Er hat die Saga bestimmt schon 5-6x durchgelesen. Die Empfehlung für das Buch stammt ebenfalls von Urs. Kann es sein das auch Urs einen entscheidenden Beitrag auf dem Weg zum Drachenhort geleistet hat?
Der erste Band, Kind der Prophezeiung, wurde 1984 veröffentlicht. Die Fantasy-Reihe handelt von Garion, später Belgarion genannt, und spielt auf einer fiktiven Welt die Erde genannt wird. David Eddings gilt als Vorbild für viele Fantasy Autoren. Garion kämpft mit Unterstützung von Freunden und Beschützern gegen das Böse, das von Torak, einem Gott, und dessen Anhängern verkörpert wird. Die Charaktere sind grossartig ausgearbeitet. Garion, Belgarath, Polgara, Durnik, Barak, Silk und Mandorallen, sie wachsem dem Leser einfach ans Herz. Erinnert Ihr euch noch an die Tränen, die Dominik vergossen hat als er Herr der Ringe zu Ende gelesen hat? Ihr ahnt es schon, auch am Ende der Belgarion-Saga musste er die eine odere andere Träne verdrücken. Zum Glück gibt es mit der Malloreon-Saga noch mehr Lesestoff der nicht weniger spannend ist.
Tamoon - Eine fantastische Welt
Wie ihr oben erfahren habt, beschäftigte sich Dominik in seiner Freizeit oft und gerne mit Pen & Paper Rollenspielen. Seine Gruppe spielte auf einigen Welten wie Aventurien oder Forgotten Realms. Eines Tages keimte in Dominik der Gedanke, eine eigene Fantasy-Welt zu erschaffen. Gesagt getan, dies war die Geburtsstunde der Fantasy-Welt Tamoon. Wenn er damals gewusst hätte, wieviele Stunden arbeit dies bedeuten würde, vielleicht hätte er gar nicht erst angefangen.
Tamoon ist eine von Grund auf neu erschaffene Fantasy-Welt. Natürlich lies sich Dominik von Büchern wie der Belgariad-Saga oder Filmen wie Herr der Ringe inspierieren. Die Landkarte, sämtliche Städte und Dörfer wie auch die Rassen und Götter von Tamoon, erfand er selbst. Er baute eine Webseite und lud die Inhalte zur freien Nutzung hoch. Dominik leitete einige Abenteuer auf seiner eigenen Welt. Ein paar davon sind legendär. Doch wie es halt so ist im Leben. Interessen verändern sich. Die Rollenspiele wurden weniger und auch die Leidenschaft zur Weiterentwicklung von Tamoon, verschwand. Eines Tages nahm Dominik die Webseite vom Netz. Einen Schritt den er später bereuen sollte.
Mittelerdefest in Leuk
Im Jahre 2001 wurde Dominik über die Webseite seiner Fantasywelt Tamoon von einem Unbekannten kontaktiert. Er sei Mitglied im OK eines Mittelerdefests in der Schweiz. Ein Fest das den Namen der Welt von J.R.R. Tolkien im Namen trug? Ein Fest an dem sich fantastisch gewandete Menschen treffen? Das durfte man unter keinen Umständen verpassen. Dominik trommelte seine Freunde zusammen und sagte zu. Und so kam er im Oktober 2001 das erste Mal in Berührung mit einem Fantasy-Fest und rund 500 Gleichgesinnten. Es war fantastisch! Es wurde AD&D gespielt, Gaukler sind aufgetreten, epische Geschichten wurden erzählt und tolle Musik gespielt. Manch tolle Freundschaft entstand auf der Burgwiese bei einem Krug Honigwein. An den Moment, als er unter dem Burgbogen in Leuk eine holde Maid erblickte, erinnert sich Dominik noch heute. An dieser Stelle wollen wir keine Liebesgeschichte erzählen, denn es gab keine. Dominik war zu schüchtern, um der holden Maid seine Gefühle mitzuteilen. Nun ja, vermutlich wollte es das Schicksal damals nicht anders. Es hatte diesbezüglich andere Pläne. Die waren richtig gut und werden für den Drachenhort noch eine wichtige Rolle spielen. In der Folge jener Tage besuchte Dominik noch vier weitere Mittelerdefeste in Leuk. Leider entschieden sich die Veranstalter, dass 2012 das letzte gewesen sei. Schade!
Das Mittelerdefest hat nebst unvergesslichen Erinnerungen, noch zwei weitere Dinge in Dominik Leben gebracht. Erstens die Erkenntnis, dass es noch viele andere Menschen mit gleichen Interessen da draussen gibt. Und zweitens Metal! Insbesondere Melodic Metal und Power Metal Bands wie Blind Guardian, Hammerfall, Iced Earth oder Nightwish, waren ab diesen Tagen ständig in Dominiks Ohr.
In all den Jahren keimte ein Gedanke in Dominik. Wie toll wäre es denn, aus dem Hobby einen eigenen Mittelalter & Fantasy Shop zu machen? Hirngespingste eines Mittdreissigers? Träume aus der Kindheit? Erfahrt mehr in Teil 3 dieser Blogserie "Drachenhort - Wie alles begann".